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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Maingebiet - S. 6

1908 - Schwabach : Schreyer
— 6 - ein Wegweiser. Was lesen wir auf demselben? Nach Klosterheils- bronn—ansbach. — Welchen größeren Ort erreichen wir also zuerst, wenn wir nach Westen wandern? — Welchen dann? — Wir gehen nun nach Westen durch die Reichswaisenhausstraße. Beim Reichs- Waisenhaus wenden wir uns rechts nach Norden und gehen hinab zur Schwabach. Bald stehen wir auf einem Steg, der über die Schwabach führt. Wie heißt man die Erdrinne, in welcher das Wasser fortfließt? Bett. — Um zu sehen, nach welcher Himmels- gegend die Schwabach fließt, werfen wir eiu Stückcheu Papier ins Wasser. Nach welcher Himmelsgegend fließt also die Schwabach? Nach Osten. — Und woher kommt sie? Von Westen. — Schaut alle nach der Richtung, nach welcher die Schwabach fließt! Was sehen wir vor uns? Neue Brücke. — Was fällt Euch au der- selben auf? Wappen, Eisbrecher. — Welche Wappen seht Ihr? Schwabacher Wappen und bayerisches Wappen. — Warum ist hier das Schwabacher Wappen? — Warum aber auch das bayerische? Weil das Land, in welchem wir wohneu, Bayern heißt. — Welchen Zweck hat der Eisbrecher? — Zeigt alle mit dem rechten Arm seit- wärts! Welches User! — Zeigt mit dem linken Arm seitwärts I Welches Ufer? — Wie ist das rechte Ufer? Steil. — Wie das linke? Flach. — Was bildet das rechte Ufer, weil es fo „hängt" wie ein Dach? Abhang oder Abdachung. — Was seht Ihr an beiden Ufern? Wiesen, Gärten, Äcker. — Seht, das ist der Schwabachgrund. Zusammenfassung*): Au der Schwab ach. Stichwörter (an die Tafel geschrieben): Nach Westen — Reichs- waisenhausstraße ; Reichswaisenhaus — nach Norden — Schwa- bach ; Steg — Schwabachbett; Westen — Osten; neue Brücke — Wappen — Eisbrecher; rechtes und liukes Ufer; rechtes Ufer, Abdachung oder Abhang; Schwabachgrund. Ausführung (durch die Schüler): Wir geheu vom Schulhaus aus nach Westen durch die Reichswaifeuhausstraße. Beim Reichs- Waisenhaus weudeu wir uns nach Norden und kommen hinab zur Schwabach. Eiu Steg führt über das Schwabachbett. Die Schwabach fließt von Westen nach Osten. Vor uns steht die neue Brücke mit zwei Wappen und einem Eisbrecher. Rechts von uns ist das steile rechte, links das flache linke Ufer. Das rechte Ufer bildet eiuen Abhang oder eine Abdachung. Die Wieseu, Gärten und Äcker auf beiden Ufern bilden den Schwabachgrund. c) Gehen wir nun wieder zurück in die Reichswaisenhaus- straße? An welchem Ufer der Schwabach liegt diese? Am rechten. — *) Die Zusammenfassungen dieser Lektionen werden natürlich erst später in der Schule ausgeführt.

2. Das Maingebiet - S. 7

1908 - Schwabach : Schreyer
Gehen wir in der Neichswaisenhansstraße weiter nach Westen! Woran kommen wir vorbei? Reichswaisenhaus, Friedhof der reformierten Gemeinde, Wasserbehälter der Wasser- leituug, Holzgarten. — Welches ist das letzte Haus uusrer Stadt im Westen? Wirtschaft zum Wein stock. — Nicht weit hinter diesem Gebäude steht an der Straße eine Ruhebank. Von diesem Platze aus können wir einen Teil des Schwabachtales oder Schwabachgrundes überblicken. Was sehen wir von hier aus? Drunten die Schwabach, an derselben Bäume und Sträucher, zu beiden Seiten Wiesen und Felder, dazwischen Einzelhöfe ^Gärtnereien). — Wir sind wieder im Schwabachtal oder im Schwabachgrund. Wandern wir weiter! Bald führt uus der Weg durch ein kleines Gehölz. Welche Bäume sehen wir? Föhren. — Nach kurzer Wandlung erreichen wir eine Ortschaft. Was lesen wir an der Ortstafel? Kirchdorf Unterreichenbach. — Warum ist das ein Kirchdorf? — In Unterreichenbach gehen wir über eine Brücke. Welches Wasser überschreiten wir? Die Volkach. — Ehe wir das Dorf verlaffen, müssen wir bergan steigen. Zur Linken bemerken wir ein ehemaliges kleines Jagdschlößlein, das früher den Mark- grafen gehörte, jetzt aber einem Bauern als Wohnung dient. Auf der Höhe angekommen, überblicken wir ein weiteres Stück des Schwabachtales. Wir bemerken zwei Dörfer. Eines liegt hoch am linken Schwabachufer? Gustenfelden, ein Pfarrdorf. — Das andere, westlicher gelegene? Kottensdorf. — Hier muß die Schwabach eiue Mühle treiben *) — Folgt mir nun im Geiste weiter! Wenn wir am Schwabachufer noch weiter gingen, kämen wir an ein langggestrecktes Pfarrdorf: Rohr. Hier hätten wir die Hälfte des Weges nach Klosterheilsbronn zurückgelegt, zwei Stunden. Wie lauge hätten wir dann noch nach Klosterheilsbronu zu gehen? Zwei Stunden. — Gingen wir mit der Schwabach nach dem Marktflecken Klosterheilsbronn, so würden wir sehen, wie sie immer kleiner und kleiner wird. Znletzt würden wir sie als ganz kleines Bächlein aus der Kirche iu Klosterheilsbronn herauskommen sehen. In der Kirche befindet sich ein Gewölbe. Dort unten quillt das Wasser der Schwaboch aus der Erde. Man sagt: Die Schwabach entspringt in Klosterheilsbronn, hat dort ihren Ursprung oder ihre Quelle. Dieses kleine Bächlein vereinigt sich außerhalb der Kirche mit uoch andern und so entsteht die Schwabach. Zeichnung mit Zusammenfassung: Wandrnng im Schwabachgrund. (Oben auf dem Hügel, von dem aus wir das in der Lektion Besprochene größtenteils überschauen +) Hier endet die wirkliche Erfahrung und die gedachte schließt sich unmittelbar daran an.

3. Das Maingebiet - S. 9

1908 - Schwabach : Schreyer
— 9 — dieser beiden Orte bestimmen? U. liegt oberhalb Schw-, Schw. liegt unterhalb U. Zeichnung mit Zusammenfassung: Mit der Volk ach. (Wir zeichnen nun hier neben die Schwabach im Sand das vorige Kartenbild nochmals und ergänzen es durch die Volkach. Einprägnng dieses Kartenbildes.) Stichwörter: Volkach — Volkersgau — Oberreichenbach; nach Nordosten; mündet in die Schwabach; rechter Nebenfluß. Ausführung: Die Volkach kommt von Volkersgau und Ober- reichenbach. Sie fließt nach Nordosten. Sie mündet in die Schwabach. Sie ist ein rechter Nebenfluß der Schwabach. 6) Nicht weit von der Volkachmündung sehen wir, wie durch eine^. Schütze ein großer Teil des Wassers der Schwabach gezwungen njits, in einem Bogen am linken Ufer der Schwabach weiter zu fließen. Dieser neue Wasserarm trägt den Namen Nadlersbach. Wir gehen nun über die Schwabach. An welchem Ufer sind wir dann? Linken. — Nun wandern wir wieder unsrer Vaterstadt zu. Zwischen welchen Gewässern wandern wir? Rechts die Schwabach, links der Nadlersbach. — Welches der beiden Gewässer ist das größere? Nadlersbach. — Diesem folgen wir, indem wir auf dem Nadlers- dämm weiter gehen. Zu unsrer Rechten breiten sich im Schwabach- grnnd große Wiesenflächen aus. Diese sehen wir von vielen kleinen Wassergräben durchzogen, welche der Nadlersbach mit Wasser speist und dadurch die Wiesen fruchtbar macht. Am andern Ufer des Nadlersbaches steigt das Gelände ziemlich steil empor. An diesem Abhang sehen wir mehrere Gärtnereien, die ebenfalls dem Nadlers- bach das nötige Wasser entnehmen. In alter Zeit hat man da oben Wein gebaut; daran erinnert heute noch das Weingäßchen. Auch muß der Nadlersbach uusre Badeanstalt mit Wasser versorgen. Hierauf fließt er ohne weitere Arbeit zu verrichteu bis zu unsrer Stadt. Dort angekommen, wird er gezwungen, durch einen finstern Kanal in die Stadt einzutreten. Hier warten die Nadler auf ihn. Er muß fertige Nadeln blank scheuern (Schurmühle). Jetzt können wir uns den Namen „Nadlersbach" erklären. — Nun fließt er weiter unter Häusern hindurch an eine Mühle und setzt ein Mühlrad in Bewegung. Nachdem er sich noch zwischen verschiedenen Häusern hindnrchgedrängt hat, sehen wir, wie er bei der Spitalbrücke in die Schwabach mündet. Zeichnung mit Zusammenfassung: Mit de in Nadlers- bach zurück zur Stadt. (Nun stellen wir alles, was uns die Wandruug geboteu, im Schulhof in Sand dar.) Stichwörter: Nadlersbach — Schütze; Wiesen — Gärten — Badeanstalt; Kanal; Nadeln polieren — Mühle treiben - Spitalbrücke — Schwabach.

4. Das Maingebiet - S. 29

1908 - Schwabach : Schreyer
* — 29 — Bischer. In dem Universitätsgebäude ist jetzt ein ^ehrermmmvt- wie Schwabach eins hat. — Zur Zeit Wallensens kamen junge Männer von weit her um auf der hoheu Schule in Altdorf bei tüchtigen Lehrern zu lernen. In Altdorf war eine oma-iiie, eine Universität. — Wie heißt man bei nns"lente, die eine Höchschäe^ besuchen? Studenten.— Welchen Altdorfer Studenten kennen wir mit Namen? Wallenstein. — Und er war ein lustiger Student. Manchen schlimmen Streich führte er ans. Einen will ich Euch erzählen: Siehe Aufsatz C 4 c, Seite 37. — Schöu ist die Umgebung der ehemaligen Universitätsstadt. „Bewaldete Berge wechseln mit felsigen Klüften und Schluchten und saftgrünen Tälern." Zusammenfassung: Die Schwarzach. / Wendelstein; Kanal; Altdorf; Hopfen; Hundeloch. / 6. Wohin die Wednitz stießt? a) Was hat die Rednitz bis znr Schwab ach mündnng alles erlebt? (Wiederholung des bisher Dargebotenen.) b) Wir wandern nun mit der Rednitz abwärts.*) Erzählt, was wir auf unsrer letzteu Schulwaudruug vou der Rednitz und ihrem Tale Merkwürdiges gesehen und erfahren haben! Von der Schwabachmündung fließt die Rednitz nach Norden. Wir wanderten am linken Ufer abwärts. Die Rednitz fließt viel schneller als nnsre Schwabach. An den Ufern der Rednitz stehen zahlreiche Weidenbüsche. In den Ästen und Zweigeu der Weidenbüsche sahen wir viele Holzstücke, Schilf und Stroh hängen. Wenn Hoch- wasser ist, stehen die Büsche fast ganz unter Wasser und diese Sachen bleiben dann in denselben zurück. An niederen Uferplätzen hatte die Rednitz gelben Sand angeschwemmt. Zu beiden Seiten des Flusses bemerkten wir grasreiche'wiesen. Das Tal entlang lausen sandige Hügel, welche mit Föhrenwäldern bestanden sind. Ehe wir nach Katz- wang kamen, mußten wir über die alte hölzerne Flutbrücke (für Hoch- wasserzeiten) und über die Rednitzbrücke. Wer über die neugebaute Flußbrücke fahreu will, muß einen Brückenzoll zahlen (Zolltafel). Unterhalb der Flutbrücke war das Tal zum Teil mit Sand und Wassertümpeln bedeckt; diese hat das Hochwasser zurückgelassen. Katz- wang ist ein sehr altes Pfarrdorf; es liegt am rechten Ufer der Rednitz. Wir besuchten die Dorfkirche, in der wir ein hübsches Sakraments- *) Vorausgegangen ist eine heimatkundliche Schulwandrung von der Schwabachmündung über Katzwang und Reichelsdorf nach Mühlhof und heim. Es zeigt die zusammenhängende Wiedergabc der Kinder in Kürze, was wir aus der Erfahrungssülle einer Schulwandrung für unfern speziellen geographischen Zweck herausholen und festhalten.

5. Das Maingebiet - S. 81

1908 - Schwabach : Schreyer
— 81 — ich an der Burg Hohenstein, an einer Höhle und an dem Kurort Nupprechtstegen vorüber. In Rnpprechtstegen hielten sich viele Kur-. gäste auf. Gerne aßen diese die Forellen, welche ich ihnen zum Gescheut machst Dann eilte ich weiter und kam an die Honbirg, auf welcher der Sage uach König Attila in einem silbernen Särge begraben liegt. Da ich aber nicht über diesen Berg steigen konnte, mußte ich nach Westen wandern. Bald kam ich an die Stadt Hersbruck, welche ihreu Namen von einem Hirsch hat. Auf meiner rechten Seite liegt hier der Hansgörgl und auf meiuer linken der Moritzberg. Jetzt gelangte tch nach Lauf. Zu beiden Seiten meines Weges sind sehr viele Hopfengärten. Als ich ein Stück westlich von Lauf war, sah ich den grossen Reichswald, Deutschlands Bienengarten. Auf eiumal erblickte ich die herrliche Fabrik- und Handelsstadt Nürnberg. Bei Fürth kam meine Freundin Rednitz zu mir und nahm mich mit. Jetzt heißeu wir Regnitz. (Schüleranffatz ans der Iv. Klaffe.) b) Kunz Schott. c) D i e Forelle. 5. Recheu auf gäbe über das Gefälle der Pegnitz. Die Fluß- länge der Pegnitz beträgt 93 km; ihre Quelle liegt 445 m über dem Meere, die Mündung bei Fürth nur 285 m; wie groß ist das ganze Gefälle? Wie groß ist das Gefälle für 1 Geographie von 3<.v\\'iit. 6

6. Das Maingebiet - S. 87

1908 - Schwabach : Schreyer
— 87 — dessen einfaches aber schönes Kirchlein uns besonders freundlich ent- gegenblickt. Wir treffen in Streitberg viele Fremde, die sich zur Er- holnng längere Zeit hier aufhalten. Streitberg ist durch die um- liegenden Berge vor ranheu Winden geschützt und besitzt eine milde, kräftigende Luft: Streitberg ist eiu Luftkurort. Welcher andre Lnftknrort ist uns schon bekannt? Nnpprechtstcgen. — Auf deu ebeu genannten Bergen thronen die Manerreste von zwei zerfallenen Ritterburgen, Ruinen. (Abbildung.) Raubritter haben in früherer .Zeit hier gehaust. Was könnten uns diese Ruinen erzählen, wenn ihnen Sprache verlieheu wäre! — Wir gehen weiter die Wiesent entlang, die sich in vielen Windnngen zwischen den Bergen dahin- schlängelt. Unterwegs sehen wir an einer Qnelle im Tale Frauen mit Wasserbutten. Sie tragen mit großer Mühe Wasser in ihr Dorf auf deu Höhen. Was schließt Ihr daraus? Dort gibt es keitt gntes Trinkwasser. — Ja, dort oben auf deu Bergeu des Jura herrscht großer Wassermangel. Wie kommt dies? Dort fällt doch auch Negeult— Der Kalkbodeu hält das Wasser nicht. — Um das Regenwasser zu sammeln, graben die Lente tiefe Gruben, sog. „Hüllen", deren Wände sie ans Lehm oder Zement herstellen. Das Trink- und Kochwasser jedoch muß oft unten im / Tale geholt werden. In einer kleinen Stunde treffen wir in dein ; ebenfalls au der Wiesent zwischen bewaldeten Bergen gelegenen Luft- kurort Müggendorf eiu, nach dem die Fräukische Schweiz auch das Muggendorfer Gebirge genannt wird. In Müggendorf halten sich viele Fremde ans; denn von hier aus kann man das schöne Ge- birgsländchen uach alleu Richtungen hin beqnem durchstreifen. Zusammenfassung: Bis M n g g e u d o r f. Obstbäume — klares Wasser der Wiesent — Forellen — die hohen Berge — Ruinen — Streitberg und Müggendorf — Wassermangel. c) Nach kurzer Rast steigen wir unter dem Schatten einer Allee beu Berg hinan und stehen bald vor dem Eingang einer Höhl e.*) Wo haben wir vor kurzen: auch eine Höhle besucht? Nürnberger Schweiz. — Durch einen niedrigen Gang gehen wir gebückt in das Dunkel des Berges. Plötzlich wird es licht. Wie ein unterirdisches Zauberschloß erstrahlt die Höhle im Scheine vieler Kerzen. Von der Decke herab hängen Steingebilde wie Eiszapfen; zu ihnen hinauf streben ähnliche Steingestalten. (Zeichnung.) Wir sehen Steine in den mauuigfachften Formen, als Glocke, Fahne, Kegel, Flaschen, Altäre, Kanzel. Im stillen bewundern wir die kunstgeübten Hände der Erdmännlein, die diese Gestalten hervorgebracht. Fast fnrchtfam vernehmen wir von ferne das leise Tick, Tack der zierlichen Hämmer- chen. Wir fassen uns ein Herz und gehen dem kaum vernehmbaren *) Siche Höhlenbesuch in der Nürnberger Schweiz!

7. Das Maingebiet - S. 88

1908 - Schwabach : Schreyer
— 88 — Schall entgegen. Da auf einmal entdecken wir die unverdrossenen Arbeiter. Kleine, winzig kleine Wassertröpfchen sind es, die den ganzen Bau unter der Erde herstellen. Was wir früher für Hammerschläge der Erdmännlein gehalten haben, ist nichts andres als das Ausschlagen niederfallender Wassertröpfchen. Wie verrichten nun diese ihre Arbeit? Das Wasser fließt durch deu Kalkboden und nimmt Kalk mit, löst ihn anf Wenn es nun durch den Boden sickert und eudlich herab- fällt, so bleibt mit jedem Tropfen an der Decke oder am Boden etwas Kalk hangen. Dadurch entstehen nach und nach — es dauert mehr als 1990 Jahre — die Steine, die man Tropsste ine nennt. Warum? (Wenn möglich, wird ein Tropfstein und das Bild einer Tropfstein- höhle vorgezeigt.) Auch die Tropfsteine der Höhle in der Nürnberger Schweiz sind anf diese Weise entstanden. Höhlen, in denen solche Tropfsteine sind, nennt man Tropfsteinhöhlen. Wir sind in der Rosenmüllers-Höhle, die einst Professor Rosenmüller entdeckt hat. *) Zusammenfassung: In einer Tropfsteiuhöhle, d) Wir wandern von Müggendorf aus immer weiter die Wiesent entlang. Das Tal verengt sich bedeutend und die Wiesen verdrängen den Feldbau mehr und mehr. Auf der Höhe des linken Ufers liegt ein Dorf, bei welchem der wilde Eppeleiu vou Gailiugen, der Schrecken der Nürnberger Kanflente7 ein Schloß besessen haben soll, von welchem nur uoch ein kleines Stück einer Mauer vorhanden ist. Steigen wir weiter auswärts, so blickt wie aus einem Verstecke die Burg Gaileureuth auf uus herab. Auch sie war eiu gefürchtetes Raubnest wie fo viele andere. Die Sage verlegt all den Fuß des Burgberges folgende Begebenheit: Vor langer, langer Zeit stieg eines Tages die Burgfrau, be- gleitet vou drei mutwilligen Knaben und einem sanften Mägdlein, den Burgberg herab und setzte sich auf die Bank vor einer Mühle. Tiefer Kummer beschwerte ihr Herz. „Springt nur", sprach die bleiche Frau 31t deu munteren Kuabeu, „ihr seid doch arme Waislein. Euer Vater wird sicher uicht mehr zurückkehren. Vielleicht haben ihn die Nürnberger schou zu Tode gemartert." Da plötzlich bricht ans dem Dickicht atemlos ein Mann hervor. Er springt an die Mühle, klopft all das kleine Fenster und ruft der erschrockenen Müllerin zu: „Brot, Brot und Wein und Linnen zum Verband. Aber geschwind, *) In unmittelbarer Nähe von Streitberg befindet sich die im Jahre 1905 von dem Nürnberger Kommerzienrat Bing entdeckte und erschlossene Binghöhle, Diese Höhle, die sich in einer Länge von über 300 Metern in das Erdinnere erstreckt, zeigt prächtige Tropssteingruppen. Als die schönsten darunter nemien wir die „Riesensäule", den „Kerzensaal", die „Venusgrotte", die „Gestürzten Säulen", die .Nixengrotte" und die „Kristallgrotte". (Die Rosenmüllershöhle hat eine Länge von 45 m, die Sophienhöhle eine solche von 112 m.)

8. Das Maingebiet - S. 149

1908 - Schwabach : Schreyer
- 149 — erhaltene Ritterburg *) Mauern, Graben, Tore: alles ist noch da, auch die Zugbrücke, die wie in alten Zeiten allnächtlich aufgezogen wird. Auf dem Hohenlandsberg staud früher eine der größten und stärksten Festungen des Frankenlandes, von der aber heute fast gar uichts mehr zu sehen ist. Der Hohenlandsberg heißt in alten Chroniken „Fränkischer Spiegel". Warum wohl? Zusammenfassung: Teile und Berge der Frankenhöhe. c) Ihr kennt schon 3 Flüsse, die von der Frankenhöhe kommen, nämlich? fränkische Re.;at. Tauber, Aisch. — Nach welcher Himmelsgegend fließen sie? Nezat uacy Südosten, Tanber nach Nord- westen, Aisch uach Nordosten. — Nicht weit von der Tauberquelle liegt das Schloß S ch i l l i n g s f ü r st. Von hier aus sieht man nach Nordwesten zu das weite, wiesengrüne Tal der oberen Tauber. Nach Südosten zu sehen wir in ein andres Tal hinein, in das der Wörnitz. Nach welcher Richtung fließt die Wörnitz? Südosten. — Wie Ihr später sehen werdet, kommt das Wasser der Wörnitz nicht, wie das der Tauber, iu den Main und Rhein, sondern in einen andern großeu Strom, in die Donau. Die Fraukeuhöhe scheidet also das Wasser, das zum Rhein fließt, von dem, das zur Donau fließt. Man sagt daher, das Gebirge bilde die M q s s e r s ch p t ^ p zwiscken I Rhein und Donau. Der Volksmund sagt, wenn es in Schillingssürst regne, so laufe vou der einen Seite des Schloßdaches das Wasser zum Rhein, von der andern zur Donau. — Hinweis auf das Fichtel- gebirge als Wasserscheide! — In der Nähe der Rezat- und Aischqnelle entspringt noch ein Fluß, der auch uach Südosten fließt. Er heißt A l t m ü hl. — Zu welchem Strom wird auch die Altmühl ihr Wasser sei,den"?"'Zur Donau. Zusammenfassung: Die Fraukeuhöhe — ein reiches Quell- gebiet und eine Wasserscheide zwischen Rhein und Donau. ä) In der Nähe der Rezat-, Aisch- und Ältmnhlqnelle liegt das Wildbad Burgbernheim in eiuer Schlucht, umgeben von schönem Hochwald. Hört, was die Bnrgbernheimer von der Auffindung ihrer Heilquelle erzählen: Einem Bauern iu der Nähe von Burgbernheim hatte ein Schimmel manches Jahr treu gedient. Jetzt war das Tier alt, krank, abgemagert, zur Arbeit untauglich. Da jagte es der Undankbare in den Wald und überließ es dort seinem^Schicksal. Geraume Zeit darnach holte er in dem Wald eine Fuhr Streu. Horch I da hört er doch das Wiehern eines Pferdes? Neugierig ging er darauf zu; bald sah er seinen Schimmel, aus eiuer Quelle sausend, frisch und gesund. Das Wasser hatte ihn gesuud gemacht, er hatte eine Heilquelle entdeckt. Zusammenfassung. Wildbad Burgber u h e i in. *) Besprechung der kulturhistorischen Bilder von Lehmann: Ritterburg und Rittersaal. (Geschichtsunterrichts

9. Das Maingebiet - S. 8

1908 - Schwabach : Schreyer
— 8 - können, stellen wir das Ganze dar: Der Lehrer gräbt.mittels seines Spazierstockes die Schwabach ein in die Straße, die Kinder stellen durch kleine Steine die Orte dar. In kurzer Zeit ist an Ort und Stelle das Kartenbild eingeprägt.) Stichwörter: Neichswaisenhansstraße nach Westen; Reichswaisen- Haus, Friedhof, Wasserbehälter, Holzgarten; Schwabachgrund; Föhrenwäldchen — Kirchdorf Unterreichenbach; Volkach — Jagd- schlößlein; Schwabachgrund ; Gustenfelden, Kottensdorf — Mühle; Rohr; Marktflecken Klosterheilsbronn — die Schwabach. Ausführung: Wir gehen in der Neichswaisenhansstraße weiter nach Westen. Wir sehen das Reichswaisenhaus, den Friedhof, den Wasserbehälter und den Holzgarten. Vom letzten Haus r aus überschauen wir den Schwabachgrund. Wir kommen durch einen kleinen Föhrenwald in das Kirchdorf Unterreichenbach. Hier überschreiten wir die Volkach und gehen an einem Jagd- schlößlein vorbei bergan. Von der Höhe aus überblicken wir wieder ein Stück des Schwabachgrnndes. Wir sehen die Orte Gustenfelden und Kottensdorf, wo die Schwabach eine Mühle treibt. Wenn wir noch weiter gingen, kämen wir nach Rohr. Zuletzt erreichten wir den Marktflecken Klosterheilsbronn, wo die Schwabach entspringt. ä) Gehen wir nun wieder zurück bis zur Volkachbrücke! Die Volkach fließt unter der Brücke. Was möchtet Ihr gerne wissen? Woher? Wohin?—Deutet alle nach der Richtung, woher die Volkach kommt! — Von welcher Himmelsgegend? Südwesten. — Welche Ortschaften liegen dort? Oberreichenbach, Volkersgau. — Um zu erfahren, wohin sie fließt, wandern wir mit ihr. Nach welcher Himmelsgegend? Nordosten. — Was sehen wir nach kurzer Zeit? Wie die Volkach in die Schwabach fließt. — Man sagt: Hier mündet die Volkach in die Schwabach, hier ist die Mündung (Mund — Münduug) der Volkach. Weil die Volkach in die Schwabach mündet, so sagt man: Die Volkach ist ein Nebenfluß (Zufluß) der Schwa- bach. — Auf welcher Seite fließt sie in die Schwabach? Rechten. — Daher ist die Volkach ein rechter Nebenfluß (Zufluß) der Schwa- bach. — Von nnserm Standpunkt an der Volkachmündung können wir drei Orte an der Schwabach sehen? Welche? Gustenfelden, Unter- reichenbach und Schwabach. — Das Wasser der Schwabach fließt von Gustenfelden nach Unterreichenbach, nach Schwabach. — Welcher von diesen Orten liegt also am höchsten? Gustenfelden. — Welcher liegt niedriger? Unterreichenbach. — Da fagt man: G. liegt oberhalb U., U. liegt unterhalb G. — Betrachten wir Unterreichenbach und Schwabach! Welcher vou diesen beiden Orten liegt höher? U. — Welcher niedriger? Schw. — Wie kann man also auch die Lage

10. Das Maingebiet - S. 11

1908 - Schwabach : Schreyer
— 11 — Als wir den Heidenberg besuchten, sahen wir schon bei Kammer- stein das neu hergerichtete Schloß von Abenberg. Vorzeiten war es im Besitz zweier Brüder. Oft stritten diese an der Seite des Kaisers. Einer der Abenberger Grafen wurde im Kampfe durch einen Pfeil- schuß au der Ferse verwundet, so daß er heimreiten mußte iu sein Schloß. Lange schon war er im Sattel gesessen. Der Fuß schmerzte. Endlich gelangte der Ritter in ein herrliches Miesental. An einem silberhellen Brünnlein rastete der Müde. Hohe Bäume, aus dereu Wipfeln Vogelgesang erscholl, beschatteten die munter sprudelnde Qnelle. In dem frischen Wasser wnfch der Ritter die brennende Wunde. Dann tauchte er den Strumpf ein und ritt frohen Miltes weiter nach Abenberg. Als er zu Hause aus dem Bügel stieg, war der Fuß gesund. Weil es der Graf als eine Fügung Gottes betrachtete, daß er deu „Heilbronn" gefunden, gelobte er, an jener Stelle ein Kloster zu banen. Sofort wurde m't der Arbeit begonnen. Bald erhob sich die Kirche, das Wohnhaus für die Mönche, der Kreuzgang nud was foust zu einem Kloster gehorte*). Nach und nach beulten dort auch andere Leute Häuser und so entstand allmählich der Marktslecken „Kloster-Heilsbronn". 3. Zur Schwabachmündung. Ziel: Wir wollen mit der Schwabach bis zu ihrem Ende wandern **)! a) Überschauen wir zuerst nochmals den Weg des Schwabach- flnsses von seiner Quelle bis zu unsrer Stadt. Zusammenfassung: Die Schwabach eutfpriugt iu Klosterheils- bronn. Sie fließt uach Osten durch den Schwabachgrund. Sie berührt die Orte Rohr, Kottensdorf, Gustenfelden. Bei Unter- reichenbach nimmt sie rechts die Volkach auf und gibt links den Nadlersbach ab. Bei der neuen Brücke tritt sie in die Stadt ein. Bei der Spitalkirche nimmt sie den Nadlersbach wieder auf. b) Begleiten wir die Schwabach von der Spitalkirche weiter! Welches Aussehen hat ihr Wasser? Trüb, schmutzig. — Woher kommt dies? Beim Schlachthaus fließt Blut der Schlachttiere in die Schwabach. Von den Häusern an ihren Ufern geht ihr in zahlreichen Rinnen und Röhren unreines Abwasser zu. — Indem sie diese Un- reinigkeiten mit fortträgt, erweist sie der Stadt große Dienste. — *) Für den Geschichtsunterricht: „Im Klosterhof"; Adolf Lehmanns kulturhistorische Bilder (Leipziger Schulbilder-Verlag von F. G. Wachsmuth. Leipzig Preis des einzelnen Bildes roh 2,60 Mk., mit Leinwandrand und Ösen 2.80 Mk.) **) Wir setzen hier nnsre geographische Lehrwandrnng fort.
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